Um meinen Blog zu beginnen, wollte ich euch kurz erzählen, wie ich zu der Arbeit mit den Kräutern gekommen bin beziehungsweise wie die Kräuter zu mir gekommen sind.

Wie bei so vielen Menschen, zeichnet bei mir das Leben nicht eine schnurgerade Linie, sondern eher einen kurvigen und verschlungenen Pfad. Auf diesem Pfad gab es viele Haltepunkte, wo ich erst einmal stehengeblieben bin und mich neu orientiert habe.

Früher hatte ich mit Kräutern nicht sehr viel zu tun – einen Garten hatte ich nicht und meine Arbeit fristete ich stets vor einem Bildschirm. Der große Umbruch kam, als ich mich 2020 entschied, ins Kloster einzutreten. Hier öffnete sich mir eine völlig neue Welt und mit einem Mal sah mein Alltag ganz anders aus als all die Jahre davor.

Das Klosterleben beginnt immer mit dem Noviziat, welches wie eine Ausbildungs- und Einarbeitungszeit ist und in der Regel ein Jahr dauert. Während dieser Zeit wurde ich dann an die Arbeit der Bio-Imkerei herangeführt. Hier begann mein Interesse für die Natur zu keimen. Es war spannend zu sehen, wie wichtig für die Bienen ein guter Standort ist, wie sehr sie von den Rhythmen des Jahres abhängig sind und welche Nahrung sie brauchen, damit am Ende ein guter Honig herauskommt.

Gleichzeitig mit der Imkerei, begann ich, mich um den Kloster-Kräutergarten zu kümmern und kurz darauf bezog ich schon die alte Kräuterapotheke des Stiftes, welche viele Jahre schon leer gestanden hatte. So nahm alles seinen Lauf.

Zuerst kam mir bei der Arbeit im Garten die Idee, die Kräuter, die so schön als Schaugarten angelegt waren, auch wirklich zu verarbeiten und das erste Räucherwerk wurde kreiert. Zunächst begann es nur als kleine Beschäftigung für mich und ich verteilte meine neuen Mischungen an die Mitbrüder zum Testen. Nachdem aber von allen sehr positive Rückmeldungen kamen, produzierte ich bald schon mehr und die Produkte wurden auch im Klosterladen verkauft.